Ein MAC Motor von JVL treibt die Walzen für die Laser-Decodierung von Musik aus der Kommode des dänischen Königs Frederik V
Tom Feilberg von den Dänischen Königlichen Sammlungen und Ture Bergstrøm vom Dänischen Musikhistorischen Museum arbeiten an der bemerkenswerten Restaurierung einer Kommode, die sich einst im Besitz des dänischen Königs Frederik V befand.
Die sehr große Kommode, die gerade in einen 4 Meter hohen Raum passt, wurde 1757 im Rokokostil gebaut. Die Kommode enthält zahlreiche Schubladen, Spiegelkabinette und Intarsien. Es handelte sich um ein äußerst aufwendiges Möbelstück, dessen Preis sich auf 6500 Reichtaler belief, was zur damaligen Zeit ein Vermögen darstellte.
Die Kommode enthält auch eine große Spieluhr, die mechanisch mit Bleigewichten angetrieben wird und zwei große Walzen mit Stiften enthält. Wenn die Walze sich dreht, konnten die Stifte Ventile zu 24 Holzflöten öffnen und ein Cembalo mit 38 Saiten aktivieren. Für die Flöten konnten 14 verschiedene Melodien gewählt werden und für das Cembalo 10.
Darüber hinaus enthält die Kommode ein Uhrwerk (ohne Zifferblatt), das von einer eigenen Walze angetrieben wird und eine Reihe von 12 Trompeten aktiviert, um die Stunden zu markieren.
Die Kommode wurde von dem hoch geschätzten Möbelschreiner C.F. Lehmann aus Süddeutschland gebaut, während die Flöten, die mit Hilfe von künstlichen Mundstücken aus Holz angeblasen werden, vom deutschen Konstrukteur G. Crone angefertigt wurden.
Die Spieluhr ist recht einzigartig, da es sich um den frühesten bekannten Typ mit mehr als einem Instrument handelt und weil sie anstelle von Orgelpfeifen echte Holzflöten verwendet.
Der Mechanismus funktioniert nicht mehr, da die Walzen im Laufe der Jahre beschädigt und vernachlässigt wurden, sich teilweise verformt haben und oval geworden sind. Das Cembalo ist völlig verschwunden, doch derzeit sind Bemühungen im Gang, es wiederzufinden.
Tom Feilberg und Ture Bergstrøm haben sich der Aufgabe gewidmet, die Musik auf den großen Walzen zu entschlüsseln, so dass sie nachgebildet und gehört werden kann — mehr als 250 Jahre nachdem sie ursprünglich aufgezeichnet wurde.
Um dies zu erreichen, wurden die Walzen auf Lagern montiert und werden von einem MAC140-A1 Motor gedreht, der mit dem Modul MAC00-B1 und dem HTRG-Planetengetriebe ausgestattet ist. Die Walzen werden mit 0,5 U/min gedreht, was in etwa der ursprünglichen Drehzahl entspricht.
Bei jeder Umdrehung wird die Lage einer einzelnen Stiftreihe auf dem Umfang der Walze mit einer Auflösung von 75000/Umdrehung ermittelt. Dies wird mit Hilfe eines Scanners von Scantech erreicht, der auch die erforderliche Software liefert. Die Position der einzelnen Stifte wird mit dem Encoder des MAC Motors ermittelt. Wenn alle aufeinanderfolgenden 24 kreisförmigen Reihen (beim Flöten-Instrument) decodiert worden sind, wird eine elektronische "Abbildung" der Musik erhalten. Diese wird in ein Textformat exportiert und anschließend in das Midi-Musikformat konvertiert. Die Transformation erfordert jedoch erhebliche mathematische Korrekturen der Daten, um die Schäden an den Walzen zu kompensieren.
Bei JVL haben wir uns sehr darüber gefreut, an diesem interessanten Projekt mitzuwirken, bei dem die neueste Technologie dazu beiträgt, einen Teil unseres dänischen Kulturerbes zu bewahren. Ein großer Teil der Musik, die in den Walzen dieser wunderschönen Antiquität verborgen war, konnte bereits wiederhergestellt worden.
Weitere Informationen über:
Auszug aus der Codierung auf den Walzen. Die individuelle Position und die Dauer können deutlich abgelesen und digitalisiert werden. |
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Die Kommode im Schloss Rosenborg
Die beiden großen Walzen für die Flöten und das Cembalo
Trompetenwerk mit den 12 Trompeten
Die 24 Holzflöten
MAC Motor und HTRG-Getriebe, die die Walzen drehen |